ASML-Aktie stabil – UBS wird ausgebremst

 

ASML: Quartalszahlen überzeugen nicht – Aktie dennoch stabil

Gestern öffnete der Spezialist und Hersteller von Lithographiesystemen für die Chipherstellung ASML die Bücher. Der Umsatz brach im ersten Quartal des laufenden Jahres um über 20 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,3 Mrd. Euro ein.  Im Vorquartal lag der Umsatz noch bei rund 7,2 Mrd. Euro und somit um 12,5 % höher als im Vorjahr. Der operative Gewinn beziffert sich auf 1,39 Mrd. Euro. Zum Vorquartal war dieser nahe doppelt so hoch bei 2,39 Mrd. Euro.

Zudem sank im ersten Quartal der Auftragseingang gegenüber dem außergewöhnlich starken Vorquartal von knapp 9,2 Milliarden auf 3,6 Milliarden Euro. Auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel das Bestellvolumen. Die Auftragseingänge des Chipindustrie-Ausrüsters seien im Vergleich zu denen im Vorquartal schwach ausgefallen, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan. Das Unternehmen bleibe aber in der Spur für ein starkes Jahr 2025.

Auch die Prognose für das laufende zweite Quartal wurde von Analysten höher eingeschätzt, als die ASML-Chefetage es nun anstrebt. Der Umsatz soll bei 5,7 bis 6,2 Milliarden Euro liegen.

Nach einem jahrelangen Boom, der unter anderem durch die hohe Nachfrage nach Technologieprodukten in der Corona-Pandemie begründet war, erlebten Teile der Halbeiterindustrie zuletzt schwierige Zeiten. Hinzu kam im vergangenen Jahr der Sondereffekt hinzu, dass viele chinesische Unternehmen aus Angst vor westlichen Exportbeschränkungen Anlagen zur Chipproduktion bestellt haben.

ASML bestätigt die mittelfristigen Ziele und ebenso die Prognose für 2024, so soll der Umsatz in diesem Jahr stabil im Vergleich zu 2023 bei 27,6 Milliarden Euro liegen. Dabei soll die zweite Jahreshälfte besser ausfallen als die erste, sagte Unternehmenschef Wennink. Die Branche erhole sich anhaltend.

Und auch Frau Sara Russo vom US-Analysehaus Bernstein blieb in einer ersten Reaktion trotz aller Enttäuschung über Aufträge und Ausblick auf das zweite Quartal gelassen. Insgesamt stimme das Setup der Niederländer. Sie erinnerte daran, dass die Nachfrage nach EUV-Lithografie immerhin von Rekordniveau komme und setzt wie Wennink auf ein besseres zweites Halbjahr 2024.

Dieser Einschätzung schließe ich mich an. Der gestrige Kursrücksetzer nach den Zahlen wurde auch heute schon wieder weitgehend ausgemerzt. Halten Sie weiterhin an der ASML-Aktie fest!

Schweizer Regierung will Wachstum der UBS bremsen

Wir erinnern uns an die Notübernahme der Credit Suisse im Vorjahr durch die UBS und somit der Schaffung einer Megabank. Um das Wort Megabank einmal zu verdeutlichen: Die Bilanzsumme der UBS ist mehr als doppelt so groß wie das Schweizer Bruttoinlandsprodukt. Ende 2023 wies die Schweizer Bank eine Bilanzsumme von rund 1.733 Milliarden Franken aus, wovon rund zwei Drittel aus der alten UBS und ein Drittel aus der übernommenen Credit Suisse kommt. Das Schweizer BIP betrug etwa 710 Milliarden Franken. Es sollte also besser nichts schiefgehen bei der neu geschaffenen Großbank, so die Meinung in Bern.

Und damit nichts schiefgeht, sieht die Schweizer Regierung vor, dass die UBS ihr Eigenkapital deutlich aufpolstern muss. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat jedoch Schätzungen von15 bis 25 Milliarden Dollar bestätigt. Dies würde das Wachstum der Bank verlangsamen.

Hinzu kommt ein weiterer Vorschlag von Keller-Sutter, dass die Schweizer Stammhäuser von systemrelevanten Banken ihre ausländischen Beteiligungen künftig komplett also zu 100 % mit Eigenkapital unterlegen müssten. Gegenwärtig belaufe sich die Unterlegungspflicht auf 60 %.

In welcher Größenordnung die UBS mehr Geld zurückhalten muss, ist noch nicht ausgemacht, aber nach der Übernahme der Credit Suisse im Vorjahr hat die Bank eine Größe erreicht, die vielen Politikern in der Schweiz Bauchschmerzen bereitet. Denn in kaum einem anderen Land hat eine einzelne Bank so großes Gewicht wie in der Schweiz. Sollte die Großbank je in Schieflage geraten, wären eine Verstaatlichung wahrscheinlich. Die Verstaatlichung würde die Schweiz hunderte Milliarden Franken kosten und den Staatshaushalt gefährden. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Zügel deutlich angezogen werden und die UBS dadurch weniger Geld verdienen wird.

Das ist nicht die beste Nachricht für uns, jedoch wird die UBS auch in Zukunft trotz möglicherweise erschwerter Bedingungen weiterhin gutes Geld verdienen. Ich rate Ihnen, weiter dabei zu bleiben.